Erst das Belassen der leeren Rahmen erinnert an etwas Abwesendes und markiert das Fehlen. Ein Rahmen ist Isolator und Trennlinie aber auch Erweiterung des Bildes, Vermittler und Verbindungsstück. Er unterscheidet Wertloses von Wertvollem, Beachtenswertes von Zuvernachlässigendem. Hier wird er zum Verweis, Platzhalter und Stellvertreter. Die Leerstelle bietet Anlass zu Spekulationen und Platz für Imaginationen. Durch den Rahmen kenntlich gemacht offenbart sie ihr Potential.
BESTANDS_AUFNAHME lässt die Wand hinter dem Rahmen in den Bildraum "fließen". Das Bildfeld, welches nun nicht mehr von der Wand und dem Umfeld zu unterscheiden ist, und seine Umgebung werden zu Variablen in einer neuen Gleichung. Der Rahmen fasst kein Bild mehr ein, sondern den Raum, der den Betrachter auf sich selbst zurückwirft. Die "Entleerung” der Bildflächen macht den Rahmen zu einem autonomen Gebilde, welches sowohl die Wand- als auch die Bildfläche akzentuiert. Der Rahmen wird zur Artikulation des Raumes.